Altmaier: Kein einziger Arbeitsplatz geht verloren – unverantwortliche Schönmalerei!
Wenn Bundeswirtschaftsminister Altmaier inmitten der Corona-Krise vollmundig verspricht, dass kein einziger Arbeitsplatz durch die Corona-Krise verloren gehe, dann wirkt das, wie von der „Welt“ treffend formuliert, als wolle er den Bürgern eine Beruhigungspille verabreichen. Diese vollmundigen Worte sind nicht nur unverantwortlich, sondern eine glatte Lüge. Denn schon jetzt ist ganz klar abzusehen, dass die Corona-Krise Konsequenzen historischen Ausmaßes haben wird.
Statt mit Beruhigungspillen die Bevölkerung zu belügen, sollte man sie transparent und ehrlich auf die schweren Zeiten vorbereiten und die Probleme rechtzeitig abfedern. Denn was heute das Münchner Ifo-Institut melde, das klingt weitaus realistischer als Altmaiers Zweckoptimismus: Je nach Szenario schrumpfe die deutsche Wirtschaft um 7,2 bis 20,6 Prozentpunkte, was Kosten von 255 bis 729 Milliarden Euro entspreche. „Die Kosten werden voraussichtlich alles übersteigen, was aus Wirtschaftskrisen oder Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte in Deutschland bekannt ist“, so Clemens Fuest, der Präsident des Ifo-Instituts. Der US-amerikanische Notenbanker James Bullard hält für das zweite Quartal sogar eine Arbeitslosenquote von 30% in den USA für möglich. Kaum denkbar, dass Deutschland das viel glimpflicher davonkommt.
Laut Ifo könnten in Deutschland bis zu 1,8 Mio. sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze (oder 1,4 Mio. Vollzeitjobs) abgebaut werden und mehr als sechs Mio. Kurzarbeiter betroffen sein.
Es wird noch Monate dauern, bis das gesamte Ausmaß quantifiziert werden kann, aber jetzt schon ist klar: Keinem einzigen ist damit geholfen, dass der Bundeswirtschaftsminister Schönwettersprüche und Durchhalteparolen klopft! Es braucht transparente und ehrliche Kommunikation, sowie schnelle und konkrete Hilfsmaßnahmen für die Betroffenen. #Bernhard
Link zum Ifo-Institut:
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