„Maß und Mitte“ sagte Merkel, dann kam die fatale Vollbremsung!
Angela Merkel wird am Donnerstag kommender Woche mit den Regierungschefs der Länder zusammentreffen, um über neue Corona-Maßnahmen zu beraten. Bei einem Treffen mit Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet in Düsseldorf am letzten Dienstag warnte Kanzlerin Merkel bereits: Es gebe derzeit eine Entwicklung, die „so nicht weitergehen sollte, sondern die wir eindämmen sollten“. Mit anderen Worten: Wir werden auf einen möglichen zweiten Shutdown vorbereitet. Das ist verantwortungslos! „Maß und Mitte“ sagte Merkel noch wenige Tage vor dem totalen Shutdown im März. Wir brauchen aber Verhältnismäßigkeit und Weitsicht, statt einer erneuten Vollbremsung! #Bernhard
Das sieht auch der Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft so und verfasste einen „Brandbrief“ an Kanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder, der in der kommenden Ausgabe des „Focus“ veröffentlicht wird. Darin heißt es u.a., dass ein erneutes Herunterfahren von öffentlichem Leben und Geschäftsleben wie im Frühjahr „erheblich größere Schäden in der Wirtschaft und vor allem im Mittelstand zur Folge haben würde als beim ersten Mal“. Denn viele Betriebe hätten ihre finanziellen Reserven aufgebraucht und müssten bei einem erneuten Shutdown „die Hände heben“.
Und völlig richtig wird angemahnt, dass ein „überzogener Infektionsschutz nicht wieder Vorrang vor dem Schutz von Wirtschaft und Wohlstand“ haben dürfe. Vor allem der Mittelstand habe zusammen mit den Selbständigen die Hauptlast des ersten Shutdowns getragen, und ganze Branchen kämpften seither um das Überleben. Es muss dafür gesorgt werden, dass die Leidtragenden der Lockdownkrise nicht zum zweiten Mal zur Kasse gebeten werden! Der Bundesverband befürchtet, dass bei einem zweiten Shutdown auch der Staat finanziell überfordert und die ökonomische Zukunftsfähigkeit Deutschlands in Gefahr sei.
Im Zuge der Shutdownkrise ist die Wirtschaftsleistung Deutschlands im zweiten Quartal erheblich eingebrochen. Das Bruttoinlandsprodukt sank laut Angaben des Statistischen Bundesamts im Vergleich zum Vorquartal um 10,1 Prozent. Ein zweiter Shutdown ist angesichts dieser desolaten Lage der deutschen Unternehmer und Selbstständigen nicht vertretbar.
Zumal: Womit lassen sich die angedachten verschärften Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern begründen? Im August sind die Krankenhäuser so leer wie selten, von einer exponentiellen Ausbereitung der Infektionen kann keine Rede sein – und wo mehr getestet wird, gibt es auch einen Anstieg der Fallzahlen. Und trotz dieser Tatsache wird das Schreckensszenario eines zweiten Shutdowns schon an die Wand gemalt! Das ist unverantwortlich!
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