Rentner muss nach 25 Jahren Wohnung für Flüchtlinge räumen! Wir haben keinen Platz!
Vielleicht erinnern Sie sich an Klaus Roth aus Neckartailfingen? Seine leidvolle Geschichte habe ich an dieser Stelle vor einiger Zeit schon einmal erwähnt. Heute ist es jetzt soweit: Der 76-Jährige Rentner wird nach 25 Jahren (!) zusammen mit seiner 73 Jahre alten Partnerin seine Gemeindewohnung verlassen müssen, damit dort Asylsuchende einziehen können. Klaus Roth war mit dem Verweise auf seine gesundheitlichen Probleme vor dem Gericht gegen eine Räumungsklage der Gemeinde Neckartailfingen in der Region Stuttgart vorgegangen, leider unterlag er. Die Gemeinde berief sich auf ihre Pflicht zur „Erfüllung öffentlich-rechtlicher Aufgaben“, und das Landgericht bestätigte dann das Urteil des Amtsgerichts Nürtingen: Die Unterbringung von Flüchtlingen überwiegt alle Härten. Die Regierung spielt Deutsche und Flüchtlinge bei Wohnungen gegeneinander aus! Wir haben keinen Platz! Keine erzwungene Verteilung von Asylbewerbern auf Städte und Gemeinden! #Bernhard
Den beiden Rentnern geht es laut Presseberichten seit der Kündigung gesundheitlich immer schlechter. Beide sind auf einen Rollator angewiesen, Klaus Roth erlitt im Vorjahr einen Schlaganfall, zudem ist er Diabetiker. Sicherlich – ihnen wies die Gemeinde eine Alternativwohnung mit zwei Zimmern und 74 Quadratmetern zum gleichen Mietpreis wie ihre 150-Quadratmeter-Wohnung zu. Aber um von der neuen Wohnung in das Ortszentrum zu gelangen, müssen sie genau 33 Treppenstufen überwinden, und das ist mit einem Rollator nur mit sehr viel Mühe zu schaffen.
Bürgermeister Gerhard Gertitschke kann laut einem Pressebericht die Aufregung nicht verstehen: „Dafür können sie doch ihr Kraftfahrzeug nutzen. Außerdem gibt es inzwischen sehr gute elektrisch getriebene Rollatoren und Elektromobile, die eine Straßenzulassung haben“. Das ist angesichts der Umstände eine inakzeptable Bemerkung und ein Schlag ins Gesicht derjenigen, dessen Interessen er eigentlich prioritär vertreten müsste!
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